Gedanken zu Social Media (2) - Milliardäre am Hebel
Milliardäre am Hebel oder am Algorithmus. Die sieben wichtigsten Social Media Plattformen der Welt sind per Dezember 2024: Facebook, Youtube, Instagram, Whatsapp, Tiktok, WeChat und Douyin. Die Kontrolle ist also folgendermaßen verteilt: 3x Zuckerberg, 3x die KP Chinas und 1x Page/Bryn. Und für die scrollen wir Tag für Tag und schauen Werbung. Ich und die anderen mehr als 5 Milliarden Social Media Nutzer, die ich im vorherigen Beitrag Digitale Zombies genannt habe.
Bei den etwas kleineren Plattformen sieht es kaum besser aus. Ohne den Markt jetzt weiter zu durchleuchten möchte und muss ich an dieser Stelle X/Twitter erwähnen. Das hat auch noch mehr als 500 Millionen Nutzer pro Monat. Warum eigentlich?
X/Twitter wird von Elon Musk kontrolliert. Einen Mann über den ich hier nicht zum letzten Mal schreiben werde. Jemand, in dem ich mich unfassbar getäuscht habe. Er hat Trump die Präsidentenwahl 2024 gekauft. Mit X/Twitter, mit Voting-Raffels und einfach ganz viel Geld. Zu weiteren Umständen der Wahl irgendwann an anderer Stelle. Nur soviel: Er hat rund 250 Millionen US-Dollar in Trumps Kampagne gesteckt und kontrolliert eine wichtige Social Media Plattform. In der Folge ist sein Vermögen um weit mehr als 100 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Aber zurück zu Social Media: Was kann man mit Social Media machen: Fakten verdrehen, die Wahrheit definieren, den Präsidenten bestimmen. George Orwell in 1984 hat es etwas anders ausgedrückt, aber sein ikonisches Zitat wäre aus meiner Sicht per heute so umzuformulieren:
Wer die Daten kontrolliert, kontrolliert die Zukunft.
Wer die Konzerne kontrolliert, kontrolliert die Daten.
Ich habe unten vier Posts auf Instagram verlinkt, wo sich beispielsweise ein Chris Kohler zynisch über die derzeitige politische und Machtsituation in Amerika äußert. Robert B. Reich und SomePoliticalDude nehme ich ihre Verzweiflung über die Entwicklung ehrlich ab.
Unter der Annahme, dass die Kontrolle der Informationsnetzwerke ein entscheidender Machtfaktor ist und diese Kontrolle dafür verwendet wird eine bestimmte politische Agenda bevorzugt zu verbreiten, stellt sich die Frage: Was kann man tun um faire Bedingungen im politischen Miteinander zu schaffen?
Nehmen wir weiter als gegeben an, dass diese Kontrolle nicht nur bevorzugt, sondern auch nicht besonders genau mit der Wahrheit umgeht. Damit haben wir schon einen zweiten Punkt.
Der erste Punkt, das bevorzugen, ist sehr kniffelig. Bei Fernsehwerbung können Minuten messbar sein, die Parteien zur Verfügung gestellt werden. Bei Klicks ist das ganz schwer. Vielleicht dazu auch an andere Stelle mehr: Wie reguliert man Social Media sinnvoll?
Der zweite Punkt ist aus meiner Sicht auch besonders spannend. Die Wahrheit, also Faktenbasierte und herleitbare Aussagen, ist ermittelbar. Durch Recherche, Referenzen und Analysen. Nehmen wir weiter an, dass im politischen Kontext hierzulande und besonders in Amerika wenig zimperlich mit der Wahrheit umgegangen wird. Da das im großen Stil passiert, wird das Faktenchecken nicht einfach.
Ich plädiere dafür, dass die Echtzeitfaktenprüfung ein wichtiger Anwendungsfall für KIs wird. Wäre es nicht prima, wenn unter jedem neuen Post in Instagram oder X/Twitter direkt ein drittseitiges Tool einordnen würde, wie es um die Wahrheit bestellt ist. Und wenn sich das auf der Person summieren würde. Donald Trump: Wahrheitsfaktor der letzten 3 Monate: 82%. Und es könnte mehrere Anbieter geben, so wie es Analystenratings, Kauf und Verkaufsempfehlungen zu Wertpapieren gibt.
Meinen nächsten Gedanken werde ich genau dazu formulieren.
Gedanken zu Social Media: Erster Post
Links
Chris Kohler News on Billionaires
Und zwei Reels von SomePoliticalDude, dem ich die Verzweiflung abnehme.
https://www.instagram.com/p/DDfKOJnSvmH/ ; https://www.instagram.com/reel/DDiM2TzT0hz
Erste Fassung vom 18.12.2024
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