Gedanken zu KI (3) - Warum musst Du immer meckern?

Gedanken zu KI: Erster PostVorheriger Post (2)

Ich habe mich heute weniger mit dem Blog beschäftigt, sondern mit Erinnerungen und Grüßen für Freunde in der Firma, die ich zur Zeit verlasse. Ich habe vor einige Exemplare meiner Dissertation zu verschenken und diese mit Widmungen versehen.

Und wie ich es mittlerweile so tue, bespreche ich diese Text mit ChatGPT. Ja, meine Texte sind nicht perfekt. Und sie werden es nie sein. Und ja, ChatGPT gibt viel gute Kritik und teilt sich wertschätzend mit. Aber es gibt immer ein Aber der Art "Du könntest strukturierter, differenzierter, detaillierter und oder sortierter sein."

Ich habe heute Vormittag drei Widmungen verfasst und sie mit ChatGPT bearbeitet und die Kritik war in dem Sinne immer die gleiche. Mir kommt natürlich durchaus die Erkenntnis, dass es am Autor liegen mag. Die ersten beiden vorgeschlagenen Überarbeitungen waren ein textueller KI-Einheitsbrei. Beim dritten Text und Versuch hatte ich dann den Eindruck, dass sie sich auf meinen Stil eingestellt hat.

Ich versuche eine Analogie in zwischenmenschlichen Situationen zu finden, welche dieser Attitüde entsprechen zu korrigieren und gleichzeitig gepaart sind mit der Autorität, die ChatGPTs Texte ausstrahlen. Ich vergleiche ja KIs und LLMs gern mit kleinen Kindern. Kleine Kinder strahlen eine ähnliche Zuversicht aus, haben aber weniger überzeugendes Wissen. Wie ChatGPT lassen auch kleine Kinder mit sich reden. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn das breite Wissen und die normative Autorität wirken wie ein Beamtenapparat. Der wiederum lässt eher nicht mit sich reden. So eine ganz klare Analogie fällt mir insgesamt nicht ein.

Aber was könnte helfen, diese Unnahbarkeit abzuschwächen? Ich finde, LLMs sollten empathischer werden. Und ich ergänze die Forderung nach Empathie noch mit Selbstreflektion, Bescheidenheit und Faktensicherheit.

Ich arbeite derzeit mit meinem Sohn an einer Bewerbung für eine neue Schule, für die er einen Fragebogen ausfüllen muss. Ich begegne ihm auf Augenhöhe und ich kann ihn nicht an jeder Stelle direkt kritisieren, denn ich möchte, dass er weiter mit mir kooperiert und bei seinem Vorhaben erfolgreich ist.

Augenhöhe ist mein Weg. Und das suche ich auch bei KI.

In den letzten Tagen entdecke ich meine Leidenschaft mit Texten umzugehen wieder. Doch heute bin ich sehr müde und werde mich morgen wieder an einen neuen Text setzen. ChatGPT wird mitmachen dürfen. Sie kann einfach zu viel und gibt immer wieder Ideen und auch gute Tipps. Und vielleicht wird sie ja mal eine nette Erwachsene.

Nächster Post: Gedanken zu KI(4) - Echtzeitfaktenprüfung

Erste Fassung vom 15.12.2024

16.12.2024: Nummerierung Überschrift zugefügt.

17.12.2024: Tippfehler entfernt.

19.12.2024: Links zugefügt

9.1.2025: Kleine Änderungen 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gedanken zu KI (6) - Sprache und Worte sind Euer Ding?

Gedanken zu Social Media (5) - Giga IQ? Echt jetzt?

Gedanken zu KI (7) - Reversive-Kreative Prompts: Mein Text – Dein Text